Liebe Leserinnen und Leser,
verstehen Sie mich nicht falsch. Auch habe mich auf die Ostertage gefreut und diese durchaus genießen können mit Spaziergängen an der frischen Luft und leckerem Familienessen. Aber letztlich war das Osterfest ein kräftiges Durchschnaufen, denn große Brocken liegen noch vor uns allen. Ich muss nur auf das blicken, was mein Redaktionsteam an spannenden, teils erfrischenden und Mut machenden, aber auch ernüchternden Geschichten zusammengetragen hat - oft mit dem Ausblick auf Herausforderungen, die sich schon deutlich abzeichnen am Horizont. Etwa die Ausgaben des Kreises, von dem wir vor wenigen Monaten noch sagten, er habe viel Geld. Nun reden wir angesichts der (notwendigen) Großprojekte, der Lasten durch Corona-Pandemie und Ukraine-Hilfe wieder mehr von hohen Schulden. Die Erweiterung der Kreisverwaltung an ihrem Standort in der Innenstadt von Bad Segeberg macht preistechnisch einen gewaltigen Satz nach oben. Und irgendwann muss eine neue Kreisfeuerwehrzentrale her, stehen nächste Positionen auf den Tagesordnungen…
Ähnlich geht es der Großgemeinde Henstedt-Ulzburg, die ihre zahlreichen Vorhaben nach Rangfolge abarbeiten will. Dass jedoch auf dieser Liste der Verwaltung ein Haus des Sports recht weit hinten steht, schmeckt der Politik nicht. Sollte man aber deshalb die planerische Arbeit an sich reißen? Vermutlich ist der Impuls, der von fast allen Fraktionen der Gemeindevertretung ausging, auch wirklich nur als solcher gemeint. Wie ein Tritt vor das Schienbein mit dem Ausruf “tut was!”
Nichts getan hat sich über Jahre im beschaulichen Bad Bramstedt - in Sachen Wasser. Davon gibt es reichlich, das macht den Reiz der Rolandstadt mit aus. Aber nun schlägt Bürokratia zurück: Kein Entwässerungsplan, der doch schon so lange vorliegen sollte - keine weiteren Baugenehmigungen. Als erste trifft es eine dringend benötigte Kita. Die Alarmglocken läuten, auch ohne ein aktuelles Überschwappen der Auen.
Erfrischend für eine Gemeinde kann ein Gemeinschaftsprojekt sein. In Lentföhrden ist es die Teilnahme am Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft”, den man gern gewinnen will. Verbunden ist eine solche Teilnahme mit viel Aufwand und kleiner Siegprämie, allerdings lernt man seinen Ort dabei gleich noch einmal neu kennen - und schätzen. Also toitoitoi Lentföhrden, KN-Online und die Segeberger Zeitung fiebern mit.
Nicht mitfiebern lassen haben uns die Lions in Kaltenkirchen. Die hatten einen hochwertigen Transport von medizinischem Gerät und Material auf die Beine gestellt. Natürlich nicht allein - wir reden immerhin von einem Gegenwert von fast einer Million Euro. Lauter Dinge, die in der Ukraine benötigt werden - vor Ort, bei den Verteidigern. Deshalb geschah auch alles in einer gewissen Heimlichkeit, um den Transport nicht zu gefährden. Parole “Feind liest mit”. Als der Drops dann gelutscht war, hat man meine Kollegin ins Boot geholt und sie hat die Geschichte aufgeschrieben. So geht’s halt auch.
Mit noch mehr Hinweisen auf unsere Inhalte, die ich Ihnen hier zusammengestellt habe, möchte ich Sie nun lieber nicht aufhalten. Aber ein Schlenker nach Itzstedt in Juhls Gasthof sei noch erlaubt: Der hat nämlich einen neuen Pächter, und das ist in dem üblicherweise mit “Das Sterben der Landgasthöfe” überschriebenen Kapitel der Zeitung nun wirklich eine gute Nachricht für die Gastronomie im Kreis Segeberg, und deshalb meine Lieblingsgeschichte.